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Wir sind Mettenhof - Jessika Evers

1.) Wie lange leben Sie in Mettenhof?

J. E.: Seit 35 Jahren. Ich wurde hier geboren und habe nie woanders gelebt.

2.) Was gefällt Ihnen besonders in Ihrem Stadtteil? J. E.: Mir gefallen die kurzen Wege besonders gut. Ärzte, Läden, Apotheken usw. sind alle gut zu Fuß zu erreichen. Und ich kann die Stadt oft meiden, weil ich hier fast alles habe. Dazu kommt noch das viele Grün, das einen entschädigt dafür, dass man hier eigentlich in einer Trabantenstadt lebt...

Evers3.) Was gefällt Ihnen nicht in Ihrem Stadtteil?

J. E.: Mir gefällt nicht, dass ich mich nach Einbruch der Dunkelheit nicht mehr raus traue, da ich schon mehrfach angegriffen wurde. An einem Abend wurde ich sogar mit einem Messer bedroht. Und dann hat man mir auch noch meinen Motorroller geklaut, den ich wirklich gehegt und gepflegt habe, weil er mein einziger fahrbarer Untersatz war. Ich habe geheult, als die Polizei mir die gefundenen Einzelteile gebracht hat. Vermutlich bin ich besonders betroffen, dennoch glaube ich, dass das, was mir passiert ist, nicht so oft vorkommt.

4.) Empfinden Sie Mettenhof als sozialen Brennpunkt?

J. E.: Ja, weil die Arbeitslosigkeit so hoch ist und hier sehr viele Migranten leben. Manchmal leben zu viele Nationalitäten zu dicht zusammen. Da kommt es häufiger mal zu Konflikten.

5.) Sind die Umbaumaßnahmen der letzten Jahre ein Gewinn für Mettenhof und warum?

J. E.: Ja, weil das eine enorme Erleichterung bedeutet. Viele Dinge, die ich sonst in der Stadt besorgen musste, bekomme ich jetzt auch hier.

6.) Können Sie bzw. Ihre Kinder, anhand der Angebote in Mettenhof, Ihre Freizeit sinnvoll gestalten?

J. E.: Ich denke schon, dass Menschen aus Mettenhof ihre Freizeit hier sehr gut gestalten können. Für mich gilt das nicht, weil ich durch meine schwere Krankheit sehr oft zu Haus bleiben muss.

7.) Leben Sie gerne in Mettenhof?

J. E.: Ja, weil ich immer schon hier lebe und nichts anderes kenne. Andere Gründe habe ich ja schon genannt. Fakt ist, dass es einfach keinen Grund für mich gibt, Mettenhof zu verlassen.

8.) Wie bewerten Sie die Mettenhofer Schulen?
J. E.: Ich habe zwar keine Kinder, doch durch Bekannte weiß ich, dass das BZM sehr gut sein soll. Aber auch die anderen Schulen in Mettenhof sollen sehr gut sein, wie man hört.

9.) Können Sie sich vorstellen in Mettenhof alt zu werden?

J. E.: Ja, weil ich ja schon sagte, dass man hier alles hat und die Wege kurz sind. Da kann man auch alles gut mit einem Rollator erreichen. Zusammen mit dem vielen Grün kann ich mir sehr gut vorstellen, hier alt zu werden.

10.) Können Sie sich vorstellen für Ihren Stadtteil ehrenamtlich tätig zu sein?

J. E.: Ja, generell schon, aber durch meine Krankheit kann ich das leider nicht mehr tun.

Text und Foto: Heidi Venker Redaktion mettenhof.de

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