Veranstaltungsbericht -   "Der Wolf zurück in Schleswig-Holstein" am 27. Oktober 2019

Am 27.10.2019 fand eine Ausstellung und ein Vortrag zum Thema Wolf auf Hof Akkerboom statt.

Der Veranstalter war Thorsten Hardel in Zusammenarbeit mit dem NABU.

Thorsten Hardel, der bekannt ist als Comiczeichner, führte durch die Ausstellung und hielt auch den Vortrag über Wölfe.

Positiv aufgefallen ist die Tatsache, dass T. Hardel alle Fragen völlig ruhig, unaufgeregt und total verständlich beantwortet hat. Jeder konnte alles fragen.

Vor dem Vortrag gab es ein Kommen und Gehen, so dass man nicht wirklich sagen konnte, ob jetzt eigentlich viele Leute anwesend waren. Doch zum Vortrag waren dann alle wieder da und der Raum war sehr gut gefüllt.

Nun zum Wolf. In den letzten Jahren hörte man ja immer wieder, dass sich der Wolf auch in Schleswig-Holstein wieder angesiedelt hat. Das stimmt nicht. Zur Zeit gibt es genau zwei Wölfe hier, die vermutlich kein Rudel gründen werden. Dafür gibt es bei uns im Land zu wenig Wald. Wild gäbe es genug. Doch die Wölfe nutzen unser Bundesland eher als Transitland und wandern weiter nach Dänemark. Nachweisen kann man ihre Anwesenheit, in dem man Spuren findet, Losungen untersucht und DNA überprüft.

So konnte man auch nachweisen, dass die vielen Schafe damals nicht vom Wolf gerissen wurden, sondern von Hunden. Das kommt auch öfter vor, als man denkt. Doch da es ohnehin sehr viel Abneigung gegen den Wolf gibt unter Bauern, Hirten und Jägern, bekommt der Wolf erst mal die Schuld. Das ist dann auch ein guter Grund, ihn zu verfolgen und zu töten. Dazu kommt noch die Angst normaler Bürger. Sie glauben immer noch an den bösen Wolf. Er ist scheinbar gefährlich für den Menschen und fällt sie an, wenn er sie trifft im dunklen Wald.

Alles Quatsch, denn der Wolf wird den Menschen immer meiden. Natürlich gibt es mal hier oder da Begegnungen und der Wolf schaut neugierig auf den Menschen, den er trifft. Das ist normal, weil der Mensch gerade in sein Revier eingedrungen ist und der Wolf möchte wissen, wer das ist und was er dort sucht. Er duldet keine Konkurrenz in seinem Revier.

Also Angst vorm Wolf ist völlig unnötig, denn man hat Glück, wenn man überhaupt mal einen sehen kann in der freien Wildbahn.

Schützen können die Viehhalter ihre Tiere durch Elektrozäune. Nun könnte man ja denken, dass der Wolf den Zaun überwinden kann durch einen hohen Sprung. Das macht er aber nicht, weil er es nie gelernt hat, so wie unsere Hunde. Er wird versuchen sich unten durch zu wühlen und bekommt dadurch einen heftigen Stromschlag ab. Das wird er sich merken und es nicht noch mal versuchen.

Waldkindergärten können sich durch Lappenzäune schützen. Bunte Lappen, die aneinander gereiht an einer Leine hängen, schrecken Wölfe ab.

Manche Menschen glauben ja auch, dass ein Wolfsrudel aus ganz vielen Tieren besteht. Das stimmt auch nicht. Ein Rudel besteht, wie Thorsten Hardel es so nett beschreibt, aus Mama, Papa, kleinen Kindern und Kinder aus dem vorletzten Wurf. Das sind dann meistens so 7 bis 8 Tiere.

An dieser Stelle möchte ich sagen, dass sich die Ausstellung auf Hof Akkerboom gelohnt hat. Wer Interesse an Wölfen hat, ist auf seine Kosten gekommen, was Informationen anging.

Meine persönliche Meinung ist, dass der Wolf unter uns und mit uns leben dürfen sollte. Er hat ein Recht auf Leben und ist auch nützlich für unsere Natur. Man sollte sich wirklich gut informieren, bevor man gleich an Abschuss denkt. Quellen gibt es genug.


Text und Fotos: Heidi Venker, Redaktion mettenhof.de